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Ein filmgewordener Mythos

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Synopsis

Er gehörte zum Gründungsmythos des sozialistischen Staates, nach ihm wurde sogar die Pionierorganisation benannt: Ernst Thälmann. Der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands prägte die Bewegung zur Zeit der Weimarer Republik zweifelsohne. Doch die beiden monumentalen Spielfilme, die zu seinen Ehren in den Jahren 1954 und 55 von der DEFA, dem volkseigenen Filmunternehmen der DDR, produziert wurden, haben mit historischer Wirklichkeit eher wenig zutun. Sie kreieren das Bild eines unantastbaren, allwissenden Helden, der eher als fleischgewordenes Selbstverständnis der Partei, als als Mensch interpretiert werden kann. Die beiden Filme "Thälmann – Sohn seiner Klasse" und "Thälmann – Führer seiner Klasse" waren den Obrigen der DDR so wichtig, dass sie sogar immens Einfluss auf die Produktion nahmen. So soll der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht höchstselbst Stellen aus dem Drehbuch gestrichen haben – solch ein Vorgehen war auch in der DDR eher unüblich. Als die Filme erschienen, befand sic